Gibt es Lehrkräfte, die im Referendariat nicht gut klar kamen, später aber schon?

Hallo,

ich bin in den letzten Zügen des Referendariats (Prüfung im Sommer). Trotz der relativ vorangeschrittenen Ausbildungsphase bin ich mir beim Unterrichten sehr unsicher. Ich fühle mich oft überfordert und so, als hätte ich keine Ahnung, was ich mache. In letzter Zeit tendiere ich deshalb auch relativ oft zu Buchunterricht oder ner relativ repititiven Stundenstruktur (Bild/Video als Einstieg -> Text arbeitsteilig in Erarbeitung -> Sicherung im UG -> Stellungnahme zu Problematisierung im UG).

Auf dem Papier sieht alles ganz gut aus: Meine Schulleitung ist (sehr) zufrieden mit mir und meine Fachleitungen finden ich mache guten Unterricht, das spiegelt sich auch in meinen Notentendenzen wieder.

Aber abseits der Unterrichtsbesuche bin ich nicht sicher, ob ich nicht total dilletantischen Unterricht mache. Zum einen brauche ich noch extrem lange für die Planung jeder Unterrichtsstunde, ich habe bspw. nur 11 Stunden Unterricht pro Woche, komme aber trotzdem irgendwie zu nichts. Und bin oftmals total unkreativ oder habe entweder nicht das nötige Hintergrundwissen bzw. Materialfundus, um das Thema interessanter als das Schulbuch aufzuarbeiten. Ich bekomme meine Ideen i.d.R. nur durchs googeln oder andere Schulbücher, fast nie durch eigene Eingebungen - deshalb dauert die Planung auch so lange.

Nun bin ich schon mit 11 Std. Unterricht (+ 6 Std. Seminar pro Woche) sehr überlastet. Mein Persönlichkeitstyp (leicht perfektionistisch und auf gute Noten gepolt) kommt mit Unterrichtsbesuchssituationen nicht gut klar, das ist sicher auch großer Einfluss. Mir graut es aber vor ner vollen Stelle mit fast 25 statt meiner jetzigen 11 Stunden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich momentan mehr als 16 Stunden hinkriege... jetzt ist mein Privatleben schon extrem reduziert.

Dazu kommt, dass meine Referendariatsschule ein richtig tolles Gymnasium mit motivierter Schülerschaft ist und die Stellen nach dem Ref in Niedersachsen im Verhältnis 1:4 an Gesamtschulen sind, d.h. tendenziell mit anstrengender Schülerschaft.

Gibt es hier jemanden, der nach dem Referendariat besser mit dem Job klarkam? Oder wirds danach nur noch stressiger und mehr?